Der Kampf gegen die Ausbeutung von Arbeitskräften ist manchmal "Wasser abwischen", sagt die Arbeitsaufsichtsbehörde in ihrem Jahresbericht. Die Aufsichtsbehörde stellt in dem Bericht fest, wie einige Unternehmen und Arbeitsvermittlungsagenturen vor allem osteuropäische Arbeitsmigranten einschüchtern, misshandeln und strengen Vorschriften unterwerfen. "Sie setzen sogar Schlägertrupps ein". So schreibt die Arbeitsaufsichtsbehörde in ihrem Jahresbericht, der Ende letzter Woche veröffentlicht wurde.
Teams anklopfen
Ein Faktor dabei ist, dass der Arbeitgeber der Wanderarbeiter oft auch ihr Vermieter ist. Die Mitglieder der Streithähne sind oft selbst Wanderarbeiter, die unerwartet bei 'Kollegen' auftauchen, um die Einhaltung der strengen Mietvorschriften zu überprüfen. Nach Angaben der Aufsichtsbehörde werden die Wanderarbeiter dann mit einem Bußgeld belegt, wenn sie schmutziges Geschirr auf dem Küchentisch zurücklassen. Die 'Koordinatoren', die die Kontrolle durchführen, erhalten bestimmte Privilegien, 'wie einen Firmenwagen oder ein größeres Zimmer'.
Arbeitsagenturen
Nach Angaben der Arbeitsaufsichtsbehörde kommt es auch vor, dass Arbeitsvermittler mehr Arbeitskräfte in die Niederlande bringen, als sie tatsächlich benötigen. Nach der Ankunft werden die Kandidaten 'ausgewählt', so die Arbeitsaufsichtsbehörde. Diejenigen, die protestieren oder zuerst ihren Vertrag sehen wollen, brauchen sie nicht, sie sind zu wortgewandt. Und das bedeutet: keine Arbeit, keine Wohnung und kein Lohn.'
Um jedoch ein 'Reservoir' aufzubauen, müssen einige Wanderarbeiter in Wohnungen auf Arbeit warten, zum Beispiel, um einzuspringen, wenn jemand ausfällt. Sie sind verpflichtet, in den 'Warteräumen' zu bleiben, werden aber nicht bezahlt.
Bekämpfung von Missbräuchen
Das Gesetz kann der Bekämpfung unseriöser Praktiken manchmal im Wege stehen, wie die Aufsichtsbehörde betont. So muss beispielsweise eine "ganze Reihe von Bedingungen" erfüllt sein, bevor etwas tatsächlich als Ausbeutung von Arbeitskräften gilt und die Staatsanwaltschaft den Fall übernehmen kann. Auch der Rechnungshof hatte zuvor die geltenden Regeln kritisiert. Die Fälle scheitern oft am Strafrecht, und die Geldstrafen, die die Aufsichtsbehörde verhängen kann, sind "so niedrig, dass sie kaum eine abschreckende Wirkung haben", so der Rechnungshof.
Das Unterhaus und das Kabinett haben kürzlich einen Vorschlag unterstützt, wonach die Arbeitsaufsichtsbehörde bei Verdacht auf Ausbeutung die Arbeit sofort einstellen soll.
Die Roemer-Ausschussunter der Leitung des ehemaligen SP-Vorsitzenden Emile Roemer einen Bericht mit Vorschlägen zur Lage der Arbeitsmigranten im Jahr 2020 erstellt. Die Gemeinden haben Anfang des Jahres festgestellt, dass die Regierung zu lange mit der Einführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Lage von Arbeitsmigranten wartet, wie eine NRC-Umfrage unter den 20 Gemeinden mit dem höchsten Anteil an Arbeitsmigranten ergab.
Die FNV sagt, sie erkenne die Analysen der Inspektion über die Missstände an und habe dies der Inspektion auch "seit Jahren" mitgeteilt. "Es ist daher sehr wichtig, dass die Empfehlungen von Roemer sofort vom Kabinett umgesetzt werden. Es sind jetzt mehr als zwei Jahre vergangen und es hat sich wenig geändert. Das Kabinett muss sich beeilen", sagte FNV-Vorstandsmitglied Petra Bolster.
Quelle: ANP